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Trennungskompetenz: Die Kunst, Psychotherapien zu beenden

Erschienen am 14.03.2001, Auflage: 1/2001
38,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608940046
Sprache: Deutsch
Umfang: 313 S.
Format (T/L/B): 3.3 x 23.3 x 16.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Nicht nur die Einleitung einer Psychotherapie erfordert ein besonderes Handlungs-und Bewußtseinsrepertoire seitens des Therapeuten, sondern auch ihre Beendigung und damit die zielgerichtete und reflektierte Einleitung der Endphase - und dies um so mehr in einer Zeit, in der die Dauer einer Behandlung stark durch enge finanzielle Rahmenbedingungen eingeschränkt ist. Der Therapeut muß heute viel mehr als früher Zeitmanagement lernen, und das umfaßt ein individuell am Patienten orientiertes fachkundiges und ökonomisches Beendigungshandeln. Überraschenderweise gibt es über die Beendigungsphase in der Therapie kaum Literatur, und selbst von den 'Großen' der Psychoanalyse liegt nur wenig Systematisches vor, möglicherweise, wie Eva Jaeggi in ihrem Vorwort meint, weil Therapeuten selbst gerne dem Thema Abschied und Trennung ausweichen. Die Autorin beginnt mit einer Darstellung des 'Beendigungswissens' für den Praktiker, in der die theoretischen und methodischen Voraussetzungen ebenso beschrieben werden wie einzelne technische Strategien, die zu einer fachgerechten und von beiden Seiten gewollten Beendigung führen. Ein historischer Rückblick auf die Erkenntnisse seit Freud, Ferenczi und Balint bis heute beendet den Grundlagenteil. Im Hauptteil erfolgt eine schulenspezifische Gegenüberstellung des jeweiligen Beendigungshandelns einzelner therapeutischer Richtungen, wobei ausgesuchte Fallbeispiele die jeweils unterschiedlichen Vorgehensweisen und Probleme illustrieren. Die Vignetten stammen aus den vier verbreitetsten Therapierichtungen, nämlich aus der Psychoanalyse, der Gestalt-, der Gesprächs- und der Verhaltenstherapie. 'Es ist das besondere Merkmal einer therapeutischen Beziehung, daß sie auf ihre möglichst baldige Beendigung hin ausgerichtet ist.' (nach Otto Rank) Stimmen zum Buch 'Frau MüllerEbert ist es auf einfühlsame Weise gelungen, in ihren Interviews auch sehr persönliche Ebenen bei den von ihr befragten Therapeuten anzusprechen, was die Lektüre spannend macht und zur Selbstreflexion anregt. [Ihr] Verdienst. liegt darin, sich dem Thema "Trennungskompetenz" in klinischer Hinsicht differenziert und zielgerichtet zu nähern.' Oliver Kugele (Psychotherapie im Dialog, 06/2007)

Autorenportrait

Johanna Müller-Ebert, Dr., ist Diplompsychologin und Psychotherapeutin. Seit fast 20 Jahren ist sie als Psychotherapeutin in freier Praxis tätig und leitet ein staatlich anerkanntes Weiterbildungsinstitut für Psychotherapie. Sie ist darüber hinaus Lehrbeauftragte an der Universität Hildesheim und der TU Berlin.

Leseprobe

Geleitwort von Eva Jaeggi Einleitung: Persönlicher Zugang zum Thema 1. Was ist Trennungskompetenz? Über die Kunst des Beendigens einer Therapie 1.1 Theoretisches Beendigungswissen allgemeinerer Art 1.2 Praktisches Handlungswissen 1.3 Exkurs: Stundenkontingentierung und Berichtspflicht des Therapeuten 1.4 Übergänge in die nachtherapeutische Situation - "Entwöhnung" von der Behandlung 1.5 Symbolhaftigkeit von Übergangsritualen und zu ihrer Funktion in Schwellensituationen 1.6 Zusammenfassung 2. Beendigung - ein unendliches Thema: Beendigung von Therapie in der frühen Psychoanalyse 2.1 Sigmund Freud: "Die endliche und die unendliche Analyse" (1937) 2.2 Rank und Ferenczi und der Bruch mit Freud 2.3 Balint: Vermittler und Erbe 2.4 Die Diskussion um das Beendigen von Psychotherapie nach Freud - Die Erben 3.Beendigung in der Literatur einzelner psychotherapeutischer Schulen 3.1 Psychoanalyse 3.2 Gestalttherapie, Gesprächspsychotherapie und Verhaltenstherapie zum Thema Beendigen 3.3 Weitere Veröffentlichungen zur Beendigung 4. Beendigungshandeln: vergleichende Betrachtung der verschiedenen therapeutischen Schulen 4.1. Beendigungshinweise als Auslöser für Beendigungshandeln 4.2 Therapeutisch-technische Strategien zur Beendigung von Psychotherapie 4.3 Das Verhältnis von Therapeut und Patient am Ende der Therapie 4.4 Kritische Therapieverläufe: Vorzeitige Beendigung der Psychotherapie - Die Therapie als Fragment 4.5 Gefühlsnuancen der Therapeuten beim Beendigen von Psychotherapie 4.6 Von der Idealisierung zum Realitätsprinzip 4.7 Nachkontakte nach abgeschlossener Psychotherapie - Interesse am Erfolg der Behandlung 4.8 Persönliches Trennungserleben der Psychotherapeuten 4.9 Einfluß der psychotherapeutischen Ausbildung und Lehrtherapie auf das Beendigungshandeln 4.10 Externe Einflüsse auf die Beendigung 5. Interview und Auswertung: "Theorietendenz" und "Gefühlstendenz" der Interviews 5.1"Die Wahrnehmung des Fremden" 5.2 Theorietendenz/Gefühlstendenz bei Therapeuten der beziehungs- und erlebnisorientierten Verfahren 5.3 Theorietendenz/Gefühlstendenz bei Verhaltenstherapeuten 5.4 Gesprächsverläufe bei Interviewfragen, die Gefühlstendenzen auslösen können 5.5 Zusammenfassung 6. Kritische Bemerkungen zum eigenen und zu den anderen Therapieverfahren 6.1 Therapeuten der beziehungs- und erlebnisorientierten Verfahren 6.2 Verhaltenstherapeuten 6.3 Zusammenfassung 7. Wichtigste Ergebnisse der Untersuchung und vergleichende Betrachtung 7.1 Vom Beendigungshandeln und den Bewältigungsstrategien 7.2 Von der Beziehung zwischen Patient und Therapeut 7.3 Vom kritischen Verlauf von Therapieprozessen: Die Therapie als Fragment 7.4 Von den Gefühlen 7.5 Vom Idealen und der Realität 7.6 Vom Einfluß der Ausbildung in den einzenen Verfahren auf die Beendigung 7.7 Vom persönlichen Trennungserleben des Therapeuten und dem Beendigungsverhalten in der Therapie 7.8 Vom Einfluß externer Faktoren 8. Zusammenfassung 9. Anhang Fallbeispiele: Therapeuten verschiedener Therapieschulen denken über ihr Beendigungshandeln nach 9.1 Frederik, Psychoanalytiker 9.2 Kathrin, Gestalttherapeutin 9.3 Gundula, Gesprächspsychotherapeutin 9.4 Markus, Verhaltenstherapeut Literatur

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