Beschreibung
Gesellschaft produziert Individuen, Individuen produzieren Gesellschaft - die Bedingungen, unter denen dies geschieht, werden im 21. Jahrhundert jedoch zunehmend unklar. So hat man zwar zumindest als Bewohner der westlichen Welt scheinbar die freie Wahl aus der reichhaltig ausgestatteten Speisekarte des Lebens, gleichzeitig sind aber auch die Möglichkeiten des Scheiterns vielfältiger und zahlreicher geworden. Welche Lebensentscheidungen sind nach welchen Kriterien auf Dauer erfolgreich? Welche Typen werden begünstigt, welche fallen durch die Maschen der vermeintlichen Erlebnis-Gesellschaft? Ist es der egomanische Freizeitfetischist oder der bodenständige Pragmatiker? Wie weit driften gesellschaftliche Imperative und Individuationsprozesse in der globalisierten Weltgesellschaft auseinander? Susanne Fuchs konstatiert: Es ist höchste Zeit für den Einzelnen wie die Gesellschaft, diese Fragen zu klären, denn sie betreffen jeden von uns und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Autorenportrait
Susanne Fuchs, geboren in Berlin, Studium der Biologie und der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin, Promotion an der Universität Leipzig. Sie forscht und lehrt am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und an der Universität Leipzig, und war u. a. an der Humboldt-Universität zu Berlin und der New School University in New York City tätig.
Inhalt
Einleitung 1 Das Problem der Soziologie Das Sujet der Soziologie ? Wie ist Gesellschaft möglich? 2 Die ersten beiden A priori ? Rollenkompetenz und Eigen-Sinn Rollenkompetenz und soziale Ordnung EigenSinn und Respekt 3 Narziß ohne Echo ? Introspektion im Vakuum Pathologie und Alltag Epidemiologische Evidenzen aus der Psychiatrie Die narzißtische Gesellschaft ? Strukturmerkmale und Bevölkerung Politik als Selbsthilfe Die moderne Familie ? Wohngemeinschaft oder Schutz und Lehrraum? Exkurs: Entwicklung des Bürgertums und der bürgerlichen Familie Exkurs: Der Wandel der medialen Umwelt der modernen Familie und die möglichen Folgen Die narzißtische Gesellschaft ? Gegenthesen und Zusammenfassung Exkurs: Psychoanalyse und Gesellschaftswissenschaften 4 Das dritte A priori ? Jedem Kätzchen sein Plätzchen Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr ? Familie zwischen Autonomie und Isolation Familiale und kulturelle Autorität noise from order ? Die Soziologie des Zettelkastens Die Komplexität der Soziologie Wie ist Luhmanns Gesellschaft möglich? Kommunikativer Eigensinn, Systemrationalitäten und der Preis der Freiheit 5 »Viel« vs. »komplex« ? Die Kunst der feinen Unterschiede Rückkoppelung Rekursion Wann bin ich komplex? ? Eigenkomplexität und das Regreßargument gegen die Vollständigkeit der Selbstbeschreibung Das Zirkelfehlerprinzip Exkurs: Die »Principia Mathematica« und die Paradoxien mathematischer Logik Exkurs: Gödels Unvollständigkeitstheorem 6 Was ist der Titel dieses Kapitels? Logik und Gesellschaft Zeit Principia Mathematica ? wie man versucht, klarzumachen, daß man das nicht ist, was man behauptet hat zu sein »Diesen Satz darf man nicht lesen!« ? Der double bind Wie lernt man, wie man lernt? Denk daran, daß du nicht daran denken darfst! 7 Tristesse banale oder Dezisionismus ? das vierte A priori Danksagung Literatur
Schlagzeile
Individualisierung und Gesellschaft - Lebenskonzepte im 21. Jahrhundert